Aufstieg und Fall der Deutschen Lautentabulatur.
Eine Untersuchung zu ihrem Ursprung und zu ihrer Entwicklungsgeschichte
1511 schrieb Sebastian Virdung die Erfindung der Deutschen Lautentabulatur dem blinden Nürnberger Organisten Conrad Paumann zu. Aber wie sehr können wir dieser Aussage vertrauen?
Um dem Ursprung der Deutschen Lautentabulatur auf den Grund zu gehen und das gesellschaftliche Umfeld näher zu beschreiben, in dem sie entstand, wird den frühsten Lautenquellen erneute Aufmerksamkeit gewidmet und möglichen Spuren in ähnlichen diagrammatischen Darstellungen früherer Zeiten und anderer Musikkulturen nachgegangen. War die Deutsche Lautentabulatur keine Erfindung eines Einzelnen sondern das Produkt von kulturellem Austausch, wiederbelebten antiken Theorien und einer humanistischen Gesellschaft, die sich zunehmend mit der Laute beschäftigte?
Weiterführende Studien zum Repertoire und zu notationsspezifischen Aspekten sollen außerdem zeigen, wie sich die Deutsche Lautentabulatur in der Zeit ihres Bestehens ständig weiterentwickelt hat, wieso sie in der Folge eine solch große Divergenz in ihrem Schriftbild aufweist und wieso sie schließlich nach Ende des 16. Jahrhunderts schnell an Bedeutung verlor.